Ribbeck
Fontanes Ballade von Herrn Ribbeck auf Ribbeck im Havelland hat den Ortsteil berühmt gemacht. Der Stoff des Gedichtes entstammt allerdings einer älteren Ballade, die Hertha von Witzleben, Enkelin des alten Ribbeck, 1875 niederschrieb. Der berühmte Birnbaum, fast 150 Jahre alt, wurde im Februar 1911 durch Sturm zerstört. Inzwischen ist von Herrn von Ribbeck gleich neben der Kirche ein neuer Baum gepflanzt worden.
Das Dorf war von der Belehnung bis 1945 ständig im Besitz der Familie von Ribbeck. Schon 1237 wird in Ribbeck Henricus de Ritbeke genannt. 1282 nennt eine Urkunde Johann von Ribbeck. Im Jahre 1354 wurden die Bredows mit Ribbeck belehnt. Doch bereits 1374, eine Generation später, waren die Ribbecks wieder Herren im Dorf.
Im Jahre 1856 brannte bis auf das Gutshaus, die Kirche und zwei Gehöfte das ganze Dorf nieder. Zwischen 1706 und 1828 bestand in Ribbeck auch ein Gut derer von Bardeleben. Hans Georg Karl Anton von Ribbeck (1880-1945), der letzte Gutsherr im Dorf, war überzeugter Monarchist und NS-Gegner. 1944 wurde er verhaftet und im April 1945 in Sachsenhausen umgebracht.
Das 955 Hektar große Gut wurde im Zuge der Bodenreform aufgeteilt. Den Ribbecks verblieben bis 1947 noch 25 Hektar, dann wurde auch dieses enteignet.
Im Vorgängerbau, einem kleinen einstöckigen Haus mit Doppeldach, lebte zwischen 1689 und 1759 jener legendäre Ribbeck, dem der Ort seine Bekanntheit verdankt.
Die Dorfkirche stammt im Kern aus dem Mittelalter, wurde aber 1722 umfassend umgestaltet. Ende des 19. Jahrhunderts wurde das Kirchenschiff verlängert und eine Apsis angebaut. Die Ausstattung stammt vom Ende des 19. Jahrhunderts. Unter der Kirche befindet sich die Gruft derer von Ribbeck. Die Kirchengemeinde bietet ihren Gästen einen Kirchenrundgang und eine viel gelobte Kaffeetafel an. In den Sommermonaten stehen wechselnde Ausstellungen und Konzerte auf dem Programm.